Was bieten wir?

Auf der Homepage des Bürgerkomitees des Landes Thüringen entsteht eine interaktive Seite: Der Todesstreifen der innerdeutschen Grenze - erlaufen, erfahren, erinnern.

  1. wird der Weg (vorwiegend Kolonnenweg) möglichst unverirrbar mit GPS-Daten eingezeichnet,
  2. werden kurze Geschichten (Todesfälle, verletzte Opfer, Fahnenfluchten, Republikfluchten, sonstige Vorfälle) mit GPS-Daten eingetragen,
  3. werden Relikte der ehemaligen innerdeutschen Grenze (F-Türme, B-Türme, Reste von Grenzanlagen), Grenzlandmuseen etc. mit GPS-Daten eingetragen.

rectangle Markierung des Weges

rectangle Fotos

Seit ca. 2018 wurden im BArchM Freiburg die Akten der Grenztruppen der ehemaligen DDR eingesehen und einige tausend Datensätze (s. oben 2) herausgefiltert. Aus diesen Datensätzen werden unter Berücksichtigung des Personen- und Datenschutzes einige hundert ausgewählt und – mit GPS-Daten versehen – an den entsprechenden Tatorten als Kurzgeschichte eingefügt. Auf diese Weise soll z.B. an Todesopfer erinnert werden.

Desweiteren aber auch aufmerksam gemacht werden auf die vielen hundert Minenopfer, Verletzte nach Schusswaffengebrauch und Schwerverletzte durch Selbstschussanlagen (Anlage 501, SM70). In der praktischen Beratungsarbeit des Bürgerkomitees gerät gerade diese Personengruppe neu in den Fokus.

Zwischen 2010 und 2012 haben Mitglieder des BK den ca. 1.400 km langen Todesstreifen (ehemalige innerdeutsche Grenze) begangen bzw. befahren. Für Menschen, die ein Stück des Todesstreifens laufen bzw. mit dem Trekkingrad fahren möchten, wird der mögliche Weg kartiert und zugriffsfähig mit GPS-Daten versehen. Hier werden auch möglichst vollzählig Relikte der ehemaligen innerdeutschen Grenze verzeichnet, wie Führungsstellen und Beobachtungstürme, Zaun- und Mauerreste. Aber auch die in den letzten 30 Jahren entstandenen Gedenkstätten und Museen, Informationstafeln und Grenzdenkmale.

Der Wiedererkennungswert wird erleichtert durch das Hinzufügen von Fotos an ausgewählten Orten (z.B. Grenzanlagen Hötensleben).

So gesehen wird die interaktive Seite (für den Raum des Freistaates Thüringen derzeit in Arbeit, ab 2023 auf der Homepage des BK einsehbar) eine erlebnisorientierte Hilfe analog des sog. Grünen Bandes; vor allem aber eine lernorientierte Hilfe für an der jüngeren deutschen Geschichte Interessierte, die Erfahrungen über den Unrechtsstaat DDR und die Verbrechen des SED-Regimes sammeln wollen.

Markierungen auf der Karte

location_on Todesfälle (Grenzopfer und Angehörige der Grenztruppen)

location_on Verletzte (Grenzopfer und Angehörige der Grenztruppen)

location_on Republikfluchten (erfolgreiche und gescheiterte)

location_on Fahnenfluchten (Angehörige der Grenztruppen, NVA und GSSD)

location_on Sonstige Ereignisse, wie Anschläge, Zwischenfälle, Minenverlegung und -räumung

location_on Gedenkstätten und Mahnmale, Relikte wie Führungsstellen, Beobachtungstürrme, etc.

Danksagungen

Wir bedanken uns beim BArch-MA in Freiburg für die vorzügliche Begleitung bei den Recherchearbeiten in den Akten der DDR-Grenztruppen und beim BArch-StUArchiv in Suhl für die Ermöglichung der Gegenprüfung in den MfS-Akten.

Wir bedanken uns beim Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft für die großzügige Förderung des 1. Teiles der interaktiven Seite Todesstreifen (Thüringen und Sachsen).